20.01.2023

Uzin Utz: Positive Prognose dank Sanierung und Renovierung

Firmeninfos
Ukraine-Krieg, Energiekrise, Inflation – ein herausforderndes Jahr 2022 liegt hinter dem Bauchemiehersteller Uzin Utz. Die Ulmer konnten unter schwierigen Rahmenbedingungen ihren Umsatz in den ersten drei Quartalen 2022 insgesamt um 40,7 Mio. EUR auf insgesamt 370,5 Mio. EUR verbessern (+ 12,3 %). Dies gelang durch Preiserhöhungen und die Steigerung der Absatzmenge um 5 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, berichtete Vorstandsmitglied Philipp Utz auf einer Online-Pressekonferenz. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) sank allerdings aufgrund der gestiegenen Kosten für Rohstoffe, Energie und Transport um 22,2 % auf 30,6 Mio. EUR (Vorjahr: 39,3 Mio. EUR).

Den größten Umsatz erzielte Uzin Utz auf dem deutschen Markt (156 Mio. EUR; + 8,7 %). Im ersten Halbjahr 2022 investierte der Konzern 20,9 Mio. EUR in die eigenen Standorte – etwa in das neue Schulungszentrum Orange World bei Pallmann in Würzburg oder beim Kauf eines benachbarten Grundstücks am Hauptsitz im Ulmer Donautal. Die größte Investition war das neue Trockenmörtelwerk in den USA – ein Markt, auf dem Uzin Utz zuletzt 59 Mio. EUR Umsatz erzielt hat (+ 36,7 %).

Normalisierung der Preisentwicklung erst 2024 erwartet

Im Marktausblick prognostizierte das Vorstandsmitglied für die deutsche Bauindustrie Preissteigerungen von durchschnittlich 3,5 %. Eine Normalisierung der Preisentwicklung werde erst ab 2024 erwartet. „Bei der Baukonjunktur sehen wir eine Abnahme im Neubau. Dadurch werden im Handwerk zusätzliche Kapazitäten für die Sanierung und Renovierung frei. Diese Entwicklung wird in allen Ländern zunehmen“, ist Utz überzeugt. Die Verantwortlichen des Ulmer Konzerns sind trotz der Herausforderungen zuversichtlich: „Gemeinsam gestalten wir das Jahr 2023 positiv und setzen unser Wachstum fort.“

Dabei soll auch das Jahresmotto „Planet“ innerhalb der Konzernstrategie „Passion 2025“ helfen, das nachhaltige Produkte und Prozesse in den Vordergrund rückt. „Wir wollen bis 2025 Vorreiter bei ressourcenschonenden Verlegesystemen und klimaoptimierten Produkten sein“, erläuterte Utz. Bis 2025 sollen die CO2-Emissionen des Unternehmens um 25 % auf insgesamt 3.500 t gesenkt werden. Dabei fokussiere sich Uzin Utz stark auf die Kreislaufwirtschaft, etwa auf die Verringerung bzw. Vermeidung des Einsatzes von gesundheitsgefährdenden und klimaschädlichen Stoffen. Es gelte zudem, Produktlebenszyklen zu verlängern und die verwendeten Rohstoffe in der Kreislaufwirtschaft zu erhalten sowie in neuen Produkten einzusetzen.

Sortiments-Neuheiten zur Münchner BAU

Für den Messeauftritt auf der BAU (17.-22.4.2023) kündigt Uzin Utz zahlreiche Neuvorstellungen der Marken Uzin, Pallmann, Wolff und Pajarito, Arturo und Codex an. Nur so viel: Für die Parkettverlegung rückt Pallmann die lösemittelfreie Magic Oil-Serie in den Fokus, die um ein neues Parkettöl erweitert wird. Uzin präsentiert ein CO2-optimiertes Komplettsystem aus Grundierung, Spachtelmasse und Klebstoff sowie das neue Turbolight-System CA, das Gips-Leichtausgleichsmörtel, Glasfaser-Renoviervlies und Gips-Dünnestrich kombiniert. Und zum Rausreißen von Parkett und anderen Böden stellt der Maschinenhersteller Wolff mit dem Aufsitz-Stripper Independance eine echtes Schwergewicht vor.


Nachgefragt bei Philipp Utz, Vorstandsmitglied Uzin Utz
„Wir sehen keinen Rückgang der Auftragsnachfrage“

Herr Utz, inwieweit spüren Sie bei der Versorgung mit Rohstoffen noch Nachschubprobleme?

Philipp Utz: Seit Mitte vergangenen Jahres sehen wir eine deutliche Entspannung. Heute sind wieder alle Rohstoffe in der Menge verfügbar, in der wir sie benötigen. Das hat natürlich auch mit einem gewissen Rückgang in der Weltkonjunktur zu tun; wir sehen aber auch, dass die Transportkapazitäten wieder verfügbar sind. Gerade aus Asien und den USA war es in der Vergangenheit oft so, dass die Rohstoffe zwar grundsätzlich verfügbar waren, aber eben nicht dort, wo sie benötigt wurden.

Welchen Eindruck hat der Uzin-Außendienst aktuell von der Auftragslage des Handwerks?

Grundsätzlich kann sich aufgrund der rückläufigen Baugenehmigungen schon der Eindruck ergeben, dass die Auftragsnachfrage sinken wird. Aber im Innenausbau kommt die Entwicklung in der Regel ein, zwei Jahre zeitverzögert. Deswegen sehen wir tatsächlich für die ersten sechs Monate 2023 noch keinen Rückgang. Unsere Kunden spiegeln uns überwiegend, dass die Auftragsbücher weiter gut gefüllt sind. Bei manchen Kunden, größeren Objekteuren, schon für das gesamte Jahr.

An welchen Messen nimmt Uzin Utz dieses Jahr teil und welchen Stellenwert haben diese?

Präsenzmessen haben für uns weiterhin einen extrem hohen Stellenwert. Wir haben auch digitale Messekonzepte mit verfolgt und erste Erfahrungen gesammelt, aber wir haben doch festgestellt, dass wir als Unternehmen und auch unsere Branche von den persönlichen Kontakten lebt. Insofern ist die Präsenzmesse an der Stelle durch nichts zu ersetzen. Wir sind auch der Überzeugung, dass die Interaktion mit Messebesuchern uns auch wieder Impulse für die Jahre danach gibt.

Wir werden auf der BAU in München vertreten sein – sogar mit einer Standfläche, die größer ist als sie es in der Vergangenheit war. Daneben werden wir die EPF in Feuchtwangen und die „Architect@work“ bespielen.
Uzin Utz: Positive Prognose dank Sanierung und Renovierung
Foto/Grafik: SN-Verlag
Philipp Utz: „Wir wollen bis 2025 Vorreiter bei ressourcenschonenden Verlegesystemen und klimaoptimierten Produkten sein“
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