Der Gesamtverband Deutscher Holzhandel (GD Holz) sieht die Antidumpingzölle auf Mehrschichtparkett aus China, die wie berichtet mit 21 bis 36 % rückwirkend ab dem 26.10.2024 für fünf Jahre festgelegt wurden, als Herausforderung für die europäische Industrie an. Dazu GD Holz-Geschäftsführer Thomas Goebel: „Für die EU-Fußbodenindustrie ist das in diesen schwierigen Zeiten eine gute Entscheidung und Chance, wenn es gelingt, die Verbraucher für ihre Produkte zu begeistern und den Markt insbesondere in preissensiblen Bereichen verstärkt zu bearbeiten.“
Die Witte-Niederlassung in Berlin-Pankow verwandelte sich Anfang Juli zu einem lebendigen Treffpunkt für Fachleute aus dem bodenlegenden Handwerk. Der Werkzeug- und Maschinenlieferant mit Hauptsitz im westfälischen Beckum hatte mit einem abwechslungsreichen Programm aus Vorträgen, Vorführungen und Aktionen zum Sommerfest eingeladen. Ein Highlight war der Fachvortrag von Richard A. Kille, der praxisnahe Erkenntnisse zur professionellen Untergrundprüfung und Fehlervermeidung bei Bodenarbeiten vermittelte und damit bei den Fachleuten auf großes Interesse stieß.
Als „Startschuss für faire Märkte“ begrüßt auch der Verband der Deutschen Parkettindustrie, VDP, die dauerhaften Antidumpingzölle auf chinesisches Mehrschichtparkett, die ab heute, 14. Juli 2025, in Kraft treten und für die nächsten fünf Jahre sowie rückwirkend ab Oktober 2024 gelten. VDP-Präsident Michael Schmid: „Die Antidumping-Maßnahmen machen den Weg frei für ein Comeback von heimischem Parkett, das nach höchsten Gesundheitsstandards aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern stammt.“ Schon die vorläufigen Zölle seit Mitte Januar 2025 hätten zu einem Aufschwung in der deutschen Parkettindustrie geführt. „Wir rechnen also damit, dass heimische Parketthersteller von dieser Entwicklung auch weiterhin profitieren werden.“
Nachdem die EU im Januar vorläufige Antidumpingzölle auf die Einfuhr chinesischen Mehrschichtparketts verhängt hatte, hat sie nun deren endgültige Höhe von 21,3 bis 36,1 % festgelegt. Die Strafzölle gelten nun mindestens für die nächsten fünf Jahre und gleichzeitig rückwirkend, da die EU einen erheblichen Anstieg der Einfuhrmengen zu Niedrigpreisen nach der Einleitung ihrer Untersuchung zu gedumpten chinesischen Parkett festgestellt hatte. Der Verband der Europäischen Parkettindustrie, die FEP, aufgrund deren Beschwerde die EU die Untersuchung gestartet hatte, begrüßt die Maßnahmen - und verweist zudem darauf, dass die EU auch Versuche zur Umgehung der Antidumping-Zölle überwacht, etwa durch die Einfuhr über Drittländer oder Falsch-Klassifizierungen.
Auf seiner Mitgliederversammlung hat der Hauptverband der Deutschen Holzindustrie und Kunststoffe verarbeitenden Industrie (HDH) die aktuelle Lage der Branche bewertet. Erstmals seit 2022 hellen sich die Geschäftserwartungen wieder spürbar auf. Un dieser Trend beruht nicht allein auf dem Prinzip Hoffnung,s ondern wird von der vorsichtigen Stabilisierung im Bausektor getragen. HDH-Präsident Johannes Schwörer sieht darin ein wichtiges Signal, mahnt jedoch politische Unterstützung an, um den beginnenden Aufschwung zu festigen. Er fordert insbesondere Steuererleichterungen, gebündelte Förderprogramme sowie eine EUDR-Kontrolle durch Satellitenüberwachung der EU.
Mit Wirkung zum 1. Juli hat die Hagebau ihre Fachhandelssparte umstrukturiert: der strategische Einkauf und die vertriebliche Umsetzung werden enger verzahnt. Konkret verantworten die Bereiche Baustoffe, Holz und Fliese nun jeweils Einkauf und Vertrieb. Ziel ist laut Christian Rabe, Geschäftsführer Fachhandel, Synergien besser zu nutzen, fachliche Nähe zu stärken und die Zusammenarbeit mit den Gesellschaftern noch praxisnäher zu gestalten. Die Leitung der drei Fachbereiche übernehmen Stefan Neessen für den Bereich Baustoffe und Andreas Wiemers für die Bereiche Holz und Fliese inklusive Technischem Einkauf und Betriebsberatung.
Der Hagebau Fachhandel meldet für die ersten fünf Monate 2025 ein deutliches Umsatzplus von 6,3 %. Das größte Wachstum erzielte dabei die Sparte Holz mit + 10,6 %, gefolgt von Baustoffen mit + 5,4 %. Zusätzlich getrieben wurde die positive Entwicklung durch den Beitritt neuer Gesellschafter wie dem ZEB, dem Zentraleinkauf der Baubedarf, der zum 1. Januar der Hagebau beigetreten ist.
Nach der Empfehlung der Mindestlohnkommission steigt der gesetzliche Mindestlohn von derzeit 12,82 EUR in zwei Stufen ab dem 1.1.2026 um 8,4 % auf 13,90 EUR und ab dem 1.1.2027 um weitere 5 % auf 14,60 EUR. Der Bundesverband Parkett und Fußbodentechnik (BVPF) weist darauf hin, dass sich die Anpassung der gesetzlichen Lohnuntergrenze auch auf die Löhne von Parkett- und Bodenlegern auswirkt. Auch die IG Metall als Tarifpartner hat bereits mitgeteilt, vom Kündigungsrecht des Entgelt-Tarifvertrages zum 31.12.2025 Gebrauch zu machen.
Noch deutet sich in der Baukonjunktur nur ein zartes Wachstum an, doch scheint die Baustoffindustrie eine Besserung der Nachfrage zu spüren. Nach einer Online-Befragung von Bauinfoconsult unter 42 Herstellern von Bau- und Installationsprodukten erwarten mehr als vier Fünftel einen Umsatzzuwachs oder zumindest keine Verschlechterung ihrer Erlössituation. Die meisten gehen davon aus, dass sie die Umsatz-Talsohle durchschritten haben. Zwei Drittel rechnen noch für das laufende Jahr mit Umsatzzuwächsen, ein Fünftel mit stagnierenden Erlösen, Verluste befürchten weniger als ein Zehntel. Mit 79 % erwartet die Mehrheit der Befragten, dass die Baukonjunktur in den nächsten beiden Jahren wieder anzieht.
Die Hagebau kommt nicht wirklich zur Ruhe, wieder ist Bewegung in der Führungsspitze der Kooperation: Finanzgeschäftsführer Sven Grobrügge gibt sein Amt ab und verlässt das Unternehmen auf eigenen Wunsch, um sich eine persönliche Auszeit zu nehmen. Die Entscheidung erfolge aus rein privaten Gründen, heißt es aus Soltau. Eine Rückkehr sei von beiden Seiten beabsichtigt, wobei offen ist, wann und in welcher Rolle das geschehen könnte. Grobrügge blickt auf nahezu dreißig Jahre engagierte Tätigkeit in der Hagebau zurück, davon acht Jahre in der Geschäftsführung.