04.08.2025
„Parkettleger on Tour“ in der Stadtverwaltung Wurzen
Firmeninfos
Die 28 Freiwilligen des Projekts „Parkettleger on Tour“ haben in Wurzen bei Leipzig tatkräftig angepackt: In zwei Räumen der Stadtverwaltung verlegten sie auf rund 150 m2- Fläche aufwendige Musterböden mit zahlreichen Intarsien. Die Gestaltungen hatten einen direkten Bezug zur Geschichte der sächsischen Stadt und ihrem berühmtesten Sohn: dem Dichter, Maler und Kabarettist Joachim Ringelnatz.
Die Planung erfolgte in Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung, dem Museum Wurzen, dem Ringelnatz-Verein und dem Großhändler Jordan. „Für das Fries im größeren Saal sollten besondere Einlagen gestaltet werden. Die Museumsleiterin ließ 18 markante Ansichten von Wurzen von einem Grafiker anfertigen, um eine einheitliche Optik zu gewährleisten“, berichtet der Vorsitzende der Parkettleger on Tour, Ernst Müller. Die Verlegemuster waren angelehnt an Tapeten- und Teppichmuster, die der Vater von Joachim Ringelnatz, Georg Bötticher, einst entworfen hatte. Der Ringelnatz-Verein steuerte den Text eines Ringelnatz-Gedichtes bei, das im Fries des kleineren Raums eingefräst wurde. Als Hölzer standen Eiche, Esche, Kirsche und Räuchereiche zur Verfügung.
Gute Vorbereitung und Teamarbeit greifen Hand in Hand
Zu Beginn der Arbeiten musste der Unterboden vorbereitet und von einem alten Teppichboden befreit werden. Mit Unterstützung von Karsten Kordes, Anwendungstechnikleiter Witte, war dieser bis zum Abend rausgestrippt und der Kleber abgefräst. Mit dem Zuschnitt der Parkettstäbe wurde parallel ebenfalls schon begonnen: Die Parkettleger sägten insgesamt 10.000 Einzelelemente, frästen an den Einlagen für den größeren „Wappen-Saal“ und verklebten die gesägten „Puzzle“-Teile zu Tafeln zusammen.
Anschließend ging es an die Verlegung der ersten Parketttafeln in beiden Räumen. Auch das große Reiter-Wappen der Stadt Wurzen in der Raummitte des größeren Saales wurde eingebaut. Dann konnte dank guter Vorarbeit mit dem Schleifen der Fläche im Wappensaal begonnen werden.
Parallel dazu wurde der Fries eingebaut. Die 18 Bilder des Frieses wurden mit der selbstlaufenden Oberfräse Bench Pilot von Shaper Tools erstellt, die es durch den gleichmäßigen Vorschub ermöglicht, sehr feine Linien in Bildern herzustellen. „Unsere Bilder mussten zweimal gefräst werden, einmal für die Außenkonturen aus Räuchereiche und einmal für die Innenkonturen in Eiche. Damit die kleinen Teile an ihrem Platz liegen blieben, wurden sie mit doppelseitigem Klebeband fixiert“, berichtet Ernst Müller. Teilnehmer Markus Kiefer hatte eine transportable Atmos-Vakuumpresse organisiert, die die Bilder anschließend mit hohem Druck miteinander verklebte, bevor sie in den Fries eingebaut wurden.
In der Zwischenzeit fertigten einige Teilnehmer die Einlagen für die Raumecken an. Auch im Ringelnatz-Saal war man mit dem Einbau des Frieses fertig. Er wurde vorgeschliffen, damit das Geburtstagsgedicht von Joachim Ringelnatz an seinen Vater mit der handgeführten CNC-Fräse Shaper Origin ringsum eingefräst werden konnte. Das Wappen im großen Saal wurde ebenfalls fertiggestellt. „Hierbei handelte es sich wahrscheinlich um die größte Datei, die bisher mit der Shaper ausgeführt wurde“, sagt Müller. Und dann ging’s ans Schleifen beider Räume und das Lackieren konnte beginnen.
Feierliche Übergabe der neu gestalteten Räume
Nach der feierlichen Übergabe der neu gestalteten Räume an den Oberbürgermeister Marcel Buchta zeigt sich Ernst Müller begeistert von dem Projektverlauf: „Alles hat viel besser geklappt, als ich gedacht hatte. Ich hatte anfangs etwas Bedenken wegen der Flächengröße von 150 m
2 und den vielen Einzelteilen – aber das Team hat tolle Arbeit geleistet. Auch die Vertreter der Stadtverwaltung hatten mit solch einem gelungenen Ergebnis nicht gerechnet.“