15.09.2025

Workcamp Parquet 2025 in Schloss Esterházy

Bei dem mittlerweile zehnten Fachprojekt „Parquet Restorer Austria 2025“ in Österreich drehte sich alles um die Vermittlung traditioneller Handwerkstechniken für die Parkettverlegung und -restaurierung – und das über Generationen und Ländergrenzen hinweg.

So funktioniert Völkerverständigung im Bodenhandwerk: 22 Spezialisten aus elf Ländern und drei Kontinenten hatten sich Ende August beim internationalen Fachprojekt „Parquet Restorer Austria 2025“ in Österreich eingefunden. Aus Europa, Australien und Nordamerika waren sie der Einladung des Vereins Workcamp Parquet in das bei Wien gelegene ehemalige Kloster Kartause Mauerbach gefolgt.

Der Workshop, der in Zusammenarbeit mit dem österreichischen Bundesdenkmalamt und mit Unterstützung der Privatstiftung Esterházy organisiert wurde, umfasste umfangreiche Aspekte der Restaurierung – einschließlich Reinigung, Verklebung sowie Ergänzung fehlender Elemente. Auf rund 60 m2 Fläche im Schloss Esterházy restaurierten die Teilnehmer das historische Eichenparkett. Nach einer Bestandsaufnahme samt Dokumentation begannen die Arbeiten. Für passgenaue Reparaturen kam ausschließlich historisches Holz mit bereits fertiger Oberfläche zum Einsatz. So konnten Ergänzungen nahtlos eingefügt werden, ohne dass eine großflächige Oberflächenbearbeitung nötig war.

Zum Einpassen verwendete das Team rund 100 Jahre alte Parkett-Hobel, die eigens für diese Arbeiten restauriert worden waren. „Mit diesen kleinen Handhobeln haben die Teilnehmer die neuen Sprossen leicht konisch in die Fugen des zusammengeschrumpften Parketts eingesetzt und dabei direkt auf die bestehende Oberfläche eingepasst“, berichtet Michaela Reichlová von Workcamp Parquet. Für die Befestigung wurde traditioneller Glutinleim verwendet.

Eine abschließende Säuberung oder großflächige Oberflächenbearbeitung war nicht erforderlich, da das Team ausschließlich punktuell und äußerst präzise gearbeitet hat. „Besonders bemerkenswert an diesem Projekt war die Kombination aus historischen Materialien und Werkzeugen mit einem methodischen, denkmalgerechten Ansatz. So konnte die ursprüngliche Substanz weitestgehend erhalten bleiben, während die Funktionalität und Schönheit des Parketts wiederhergestellt wurde“, fügt Reichlová an.

An einem Tag der offenen Tür konnte ein interessiertes Publikum die Restaurierungswerkstatt im Schloss Esterházy besichtigen. Besucher hatten die Gelegenheit, den Spezialisten bei der Arbeit zuzusehen und die Organisatoren zu treffen. Fachvorträge renommierter Restauratoren und von Prof. Markus Schlempp von der Hochschule Coburg rundeten das Programm ab. „Ein großer Dank gilt allen Projektteilnehmern, dem Mitveranstalter Kartause Mauerbach und seinen Mitarbeitern für die maximale Unterstützung sowie der Privatstiftung Esterházy für die Bereitstellung der Räumlichkeiten im Schloss und der Liechtenstein Gruppe AG“, betonten Michaela Reichlová und René Caran vom Vorstand von Workcamp Parquet. Die Unternehmen Berger-Seidle, Bona, Chimiver, Festool und Loba beteiligten sich an der Bereitstellung historischen Werkzeugs.
Workcamp Parquet 2025 in Schloss Esterházy
Foto/Grafik: Workcamp Parquet
22 internationale Fachleute erfuhren in Österreich viel über traditionelle Methoden der Parkett-Restaurierung.
Workcamp Parquet 2025 in Schloss Esterházy
Foto/Grafik: Workcamp Parquet
Die Restauratoren demonstrierten ihr Fachkönnen in Schloss Esterházy in Eisenstadt.
Workcamp Parquet 2025 in Schloss Esterházy
Foto/Grafik: Workcamp Parquet
Parkett auf einer Fläche von insgesamt rund 60 m2 wurde fachgerecht saniert.
Workcamp Parquet 2025 in Schloss Esterházy
Foto/Grafik: Workcamp Parquet
Die Teilnehmer lernten die Handhabung historischer Werkzeuge wie alter Parkett-Hobel und -Schaber kennen.
Parkett Magazin
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